Bergsingen – Das Original am Kleinhennersdorfer Stein

Es ist ein Phänomen: Sie ziehen aus Richtung Papstdorf, Kleinhennersdorf und Gohrisch zur idyllischen Wiese am Kleinhennersdorfer Stein, wenn der Sächsische Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden alljährlich am zweiten Sonntag im September zu seinem traditionellen Bergsingen ruft – mit Kind und Kegel zu Fuß, denn die Autos müssen abseits vom Konzertort parken.

Schon ab 12 Uhr sitzen die Ersten unter der Sonne, obwohl der erste Akkord erst punkt 15 Uhr erklingt. Längst kommen die Besucher auch aus anderen Bundesländern und aus Tschechien. Auch Reisebüros wissen den Magnet Bergsingen zu nutzen. Geschätzte Besucherzahlen liegen um die 5000 bis 6000; Tendenz steigend, denn nirgendwo sonst vereinen sich Berggesang, Natur und Mensch zu einem wunderbaren Dreiklang. Das Bergsingen ist zu einem Höhepunkt im Landkreis Sächsische Schweiz geworden – unkompliziert, volksverbunden, ohne störende Mikrofone und sonstige Technik.

Die Besucher wissen, dass Disziplin bei Mutter Grün vonnöten ist. Zivilisation und Konsumgesellschaft hinterlassen keine Spuren – kein Papier, keine Flaschen und Büchsen – nichts! Die Berglieder fordern Begeisterung, Lebensfreude und großen Beifall inmitten der zauberhaften Bergwelt heraus. Und der Chor? Die Welle der Sympathie spornt an. Gespräche, meist mit Herzlichkeit vor und nach dem Konzert in den Bergen zwischen Sängern und Publikum geführt – machen deutlich:

Der Sächsische Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ ist beliebter denn je.

Nächstes Bergsingen:

Bergsingen – Das Original

8. September @ 15:00

Vom Großen Dom zum Kleinhennersdorfer Stein

Das Bergsingen hat seine eigene Geschichte. Zwar erklangen die Lieder des Chores schon in seiner Gründerzeit im Elbsandsteingebirge – das organisierte Konzert in den Bergen jedoch geht bis in die sechziger Jahre zurück.

Die Standorte waren für den Berggesang unter freiem Himmel immer günstig: Großer Dom und Falkenstein im Schrammsteingebiet, Gamrig bei Rathen, Schrammtor, Wildwiese (letztmalig 10. September 1995) in den Schrammsteinen, schließlich mit Unterstützung der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, der Gemeindeverwaltung Gohrisch und Bürgern des Dorfes die Bergwiese am Fuße des Kleinhennersdorfer Steins.

Die Ursachen des Wechsels liegen auf der Hand: Der zunehmende Besucherstrom durfte der Natur nicht abträglich sein.