Wer war Kurt Schlosser ?

.. und vergesst die Arbeit nicht!

Kurt Schlosser, geboren am 18. Oktober 1900, prägte nach Georg Schönberger (I. Tenor) von 1927 bis 1933 als Vorsitzender die Geschicke des Chores nachhaltig. Der Tischler gehörte zu den führenden Persönlichkeiten der Vereinigten Kletterabteilungen Sachsen, verlor durch einen Betriebsunfall in den Deutschen Werkstätten Hellerau seinen rechten Unterarm, setzte sich als Betriebsrat vehement für die Interessen seiner Kollegen ein. Die Folge: fristlose Kündigung.

1931 gründete er in der Leipziger Straße 72 in Dresden eine Tischlerwerkstatt, um der Arbeitslosigkeit zu entgehen.

Als 1933 der Nationalsozialismus dunkelste Nacht über Deutschland bringt, geht er mit VKA und Chor in die Illegalität und organisiert den Widerstand in Dresdner Großbetrieben. Immer wieder wird er verhaftet, ohne dass ihm die Faschisten etwas nachweisen können, obwohl er unter ständiger Beobachtung stand. Zur Ablenkung der braunen Häscher tat er ein Übriges: Er schließt sich 1937 dem Deutsch-Österreichischen Alpenverein an, baut oberhalb des Zahnsgrundes in der Sächsischen Schweiz eine Berghütte, die bis 1995 seinen Namen trug.

Am 3. Dezember 1943 wird Kurt Schlosser erneut verhaftet, und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ am 30. Juni 1944 unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch den „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt. Seine letzten Worte an seine Mitangeklagten: „… und vergesst die Arbeit nicht“. Der Scharfrichter vollstreckt am 16. August 1944 im Hof des Landgerichts am Münchner Platz in Dresden das Todesurteil mit dem Fallbeil.

Seit 10. September 1949 trägt der Bergsteigerchor den Namen „Kurt Schlosser“.

Kurt Schlosser
Kurt Schlosser
Gedenkstätte-am-Münchner-Platz
Der Sächsische Bergsteigerchor 
"Kurt Schlosser" in der Gedenkstätte 
am Münchner Platz in Dresden

Der Stolperstein

Verlegung Stolperstein

Ein Stolperstein für Kurt Schlosser an der Leipziger Straße 72 in Dresden.
Ein Blumenstrauss vom Bersteigerchor bei der Verlegung im Jahre 2015.

Stolperstein Kurt Schlosser

Der kölner Künstler Gunter Demnig ist der Erschaffer der Stolpersteine.