Wer war Kurt Schlosser ?

.. und vergesst die Arbeit nicht!

Kurt Schlosser, geboren am 18. Oktober 1900, prägt den Chor von 1931 bis 1933 als sein vierter Vorsitzender nachhaltig – nach Willy Schönberger, Paul Röhr und Alfred Wild. Schlosser gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Vereinigten Kletterabteilungen der Naturfreunde-Opposition, auch „Rote Bergsteiger“ genannt. Der Tischler hat bereits in seiner Ausbildung durch einen Betriebsunfall in den Deutschen Werkstätten Hellerau seinen rechten Unterarm verloren, trotzdem ist er ein begeisterter Bergsteiger. Als Betriebsrat setzt er sich vehement für die Interessen seiner Kollegen ein. Die Folge: Kündigung.

1931 gründet Kurt Schlosser in der Leipziger Straße 72 in Dresden eine Tischlerwerkstatt, um der Arbeitslosigkeit zu entgehen. Nach ihrer Machtübernahme verbieten die Nationalsozialisten Chor und die Kletterabteilungen. Einige Mitglieder arbeiten in der Illegalität weiter. Schlosser verhält sich zunächst ruhig, er gehört nicht zu denen, die gleich zu Beginn der Nazi-Herrschaft eingesperrt werden. Allerdings verfolgt er ab 1942/43 die Idee, kommunistische Vertrauensleute in Dresdner Betrieben zu installieren. Im Augenblick des Zusammenbruchs des Nationalsozialismus sollten sie die Kontrolle übernehmen. Mit Gleichgesinnten trifft er sich in seiner Werkstatt, um Pläne zu schmieden.

Doch ein Verräter gibt die Informationen an die Gestapo weiter. Am 3. Dezember 1943 wird Kurt Schlosser zusammen mit seinen Freunden Herbert Blochwitz, Arthur Weineck, und Otto Galle verhaftet, und am 30. Juni 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch den „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „… und vergesst die Arbeit nicht“. Der Scharfrichter vollstreckt am 16. August 1944 im Hof des Landgerichts am Münchner Platz in Dresden das Todesurteil mit dem Fallbeil.

Seit 10. September 1949 trägt der Bergsteigerchor den Namen „Kurt Schlosser“.

Kurt Schlosser

Der Sächsische Bergsteigerchor 
"Kurt Schlosser" in der Gedenkstätte 
am Münchner Platz in Dresden

Der Stolperstein

Ein Stolperstein für Kurt Schlosser an der Leipziger Straße 72 in Dresden.
Ein Blumenstrauss vom Bersteigerchor bei der Verlegung im Jahre 2015.

Der kölner Künstler Gunter Demnig ist der Erschaffer der Stolpersteine.